Zeit
17. Juni 2025, 14:00 - 15:30 Uhr
Ort
Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie
Ruschestraße 103
Haus 7, Raum 427
10365 Berlin
Veranstalter
Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv
Frankfurter Allee 204
10365 Berlin
Telefon: 030 18665-6699
E-Mail: kolloquium@bundesarchiv.de
Der Eintritt ist frei.
Forschungskolloquium im Sommersemster 2025
Thema: Die Wahrnehmung ausländischer Vertragsarbeiter durch das MfS - Wie Arbeitsniederlegungen im Bezirk Cottbus Sorgen in der ganzen DDR auslösten und die Stasi begann, den Einsatz von Vertragsarbeitern als neue Bedrohung zu sehen
Referent: Dr. Christian Dietrich (Universität Frankfurt/Oder; Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Halle/Saale)
Die ersten 500 algerischen Arbeiter kamen 1974 in die DDR. Sie begannen ihre Ausbildungen in den Bezirken Halle, Cottbus und Dresden. Die Staatssicherheit beobachtete den Eingliederungsprozess der Algerier und stellte rasch Mängel fest. In einigen Betrieben sei man in völliger Unkenntnis über die Lebensgewohnheiten der neuen Kollegen und wo dieses basale Wissen fehle, könnten die Vorbereitungen insgesamt auch nur als ungenügend bezeichnet werden. Ernsthafte Sorgen bereitete der Staatssicherheit aber etwas anderes: Die algerischen Arbeiter waren zu streiken bereit und obendrein gut vernetzt. Ausgehend von einem Streik im Gaskombinat Schwarze Pumpe diskutiert der Vortrag die Wahrnehmung von Vertragsarbeitern innerhalb der Staatssicherheit und die Folgen eines besonderen sicherheitspolitischen Parteiauftrages.
Die Veranstaltung findet am 17. Juni 2025 zwischen 14:00 Uhr und ca. 15:30 Uhr hybrid vor Ort (Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Ruschestr. 103, 10365 Berlin, Haus 7, Raum 427) sowie über Zoom statt. Interessierte melden sich bitte unter der E-Mail-Adresse kolloquium@bundesarchiv.de.