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Archivierter Zelleninformator 11050/85

Zelleninformatoren (ZI) waren inoffizielle Mitarbeiter, zumeist Untersuchungshäftlinge, die von der Stasi in ihren Untersuchungshaftanstalten eingesetzt wurden.

1984 verpflichtete sich der Ost-Berliner Jorg Hühne seine Mitgefangenen in der Untersuchungshaftanstalt Magdalenenstraße auszuhorchen und über die Gespräche schriftlich zu berichten.

Huhne war zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre alt und hatte sich als Fahnenflüchtiger der Grenztruppen in die Bundesrepublik abgesetzt. Der Versuch, sich dort ein Leben aufzubauen scheiterte und Huhne entschloss sich zur Rückkehr in die DDR. Sobald er die Grenze überquert hatte, wurde er dort festgenommen.

Die Stasi leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Spionage, Fahnenflucht und ungesetzlichen Grenzübertritts gegen ihn ein. Während seiner Untersuchungshaft verpflichtete er sich zur Zusammenarbeit mit der Hauptabteilung IX. Vier Monate berichtete er über insgesamt sechs Zelleninsassen, danach wurde Hühne von der Untersuchungshaft in ein Strafgefangenenarbeitskommando verlegt.