Auf den ersten Blick eine dünne Akte mit zwei identischen Dokumenten vom August 1984. Der Inhalt ist allerdings verfasst vom Minister für Staatssicherheit Erich Mielke. Gegenstand ist die Stellungnahme Mielkes zum Entwurf für einen Text mit dem sperrigen Titel „Information zur Lage auf den Fußballplätzen der DDR und Vorschläge zur besseren Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit im Zusammenhang von Fußballspielen“.
Bis Ende der 1970er Jahre war die Lage in den Fußballstadien der DDR-Oberliga meist sehr friedlich. Zu diesem Zeitpunkt gab es nicht einmal die heute gängige und notwendige Fantrennung.
Mit Beginn der 1980er Jahre setzte ein Wandel unter den Fußballfans der DDR ein. Für viele Fans wurde der Besuch des Fußballstadions von einer reinen Freizeitbeschäftigung zu einem Statement.
Im Mai 1985 wurden die Leiter der Diensteinheiten der Stasi per Verteiler über das neue Dokument informiert. Sie sollten den Inhalt in ihren Wirkungsbereichen durchzusetzen: Die konsequente Überwachung von Fußballspielen, den Besuchenden der Spiele und den aktiven Fans der verschiedenen Vereine.

Aktendeckel der Akte zum Bericht zur Sicherheitslage im DDR-Fußball
Laufzeit: 1984–1985
Umfang: 60 Blatt
Quelle: BArch, MfS, ZAIG, Nr. 42043.
