Zeit
09. Juli 2024, 14:00 - 16:00 Uhr
Ort
Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie
Ruschestraße 103
Haus 7, Raum 427
10365 Berlin
Veranstalter
Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv
Frankfurter Allee 204
10365 Berlin
Telefon: 030 18665-6711
E-Mail: kolloquium@bundesarchiv.de
Der Eintritt ist frei.
Thema: "Bruderorgane". Die sowjetischen Ursprünge von "Zersetzung" und die "aktiven Maßnahmen" der Stasi und des KGB gegen Oppositionelle
Referent: Dr. Douglas Selvage, Berlin
Das Wort "Zersetzung" wird vorwiegend in Verbindung mit bestimmten »Zersetzungsmaßnahmen« des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gebraucht, die als "Psycho-Terror" gegen Einzelpersonen bezeichnet werden können. Nicht wenige behaupten, das MfS habe das Konzept der »Zersetzung« und seine Anwendung genau in diesem Sinne erfunden. Der Begriff "Zersetzung" (razloženie) stammt aber aus Moskau und hatte eine viel breitere Bedeutung für die sowjetische Staatssicherheit (KGB) und deshalb auch für das MfS. Sie wurde zum Bestandteil der "aktiven Maßnahmen" – d. h. der verdeckten Propaganda des KGB. Der Vortrag wird die Übernahme der Konzepte »Zersetzung« und »aktive Maßnahmen« von dem KGB durch die Stasi skizzieren und ihre Implementierung durch das MfS – zum Teil in Zusammenarbeit mit dem KGB – anhand von konkreten Fallbeispielen analysieren. Die "Zersetzung" von Oppositionellen und ihren Unterstützern außerhalb des Ostblocks war ein integraler Bestandteil der aktiven Maßnahmen der osteuropäischen Geheimdienste.
Die Veranstaltung findet am 9. Juli 2024 zwischen 14:00 Uhr und ca. 16:00 Uhr hybrid vor Ort (Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Ruschestr. 103, 10365 Berlin, Haus 7, Raum 427) sowie über Zoom statt. Interessierte melden sich bitte unter der E-Mail-Adresse kolloquium@bundesarchiv.de.